metta
institut für zukünfte
Der ifz Kalender für mehr Achtsamkeit, Nachhaltigkeit und persönliche Entwicklung
Um ein Gegenangebot zu klassischen und meist konsum-orientierten Kalendern zu bieten, entwickelte das institut für zukünfte im Winter 2020 einen eigenen Kalender: Den metta Winterkalender. Der Kalender bestand aus täglichen Denkanstößen, regionalen und nachhaltigen Produkten sowie eigens gestalteten Postkarten. Den Gewinn in Höhe von rund 693 Euro aus dem Kalender-Verkauf spendete das ifz an die Organisation Seebrücke und unterstützte damit die Seenotrettung von geflüchteten Menschen.
Stell dir vor, es gibt einen Kalender, der dich durch die Winterzeit begleitet. Ein bisschen, wie ein Adventskalender, nur anders. Ein Kalender, der unabhängig ist von jeglicher Religionszugehörigkeit. Ein Kalender, der dich nicht nur 24 Tage, sondern den ganzen Dezember über begleitet. Und ein Kalender, der sich mit dir beschäftigt – Mit deiner Sicht auf das Jahr, den Beziehungen zu deinen Mitmenschen und deinem persönlichem Platz und den Handlungsmöglichkeiten in der Welt.
All dies und noch einiges mehr konnten die Nutzer*innen unseres metta Winterkalenders erleben. Unser Ziel war es, mit dem Kalender zum Nachdenken, Reflektieren und Innehalten zu motivieren. Der Fokus lag dabei auf dem nachhaltigen und achtsamen Umgang mit sich selbst, mit seinen Mitmenschen sowie der Natur. In 31 kleinen Aufgaben und Impulsen beschäftigten sich die Nutzer*innen mit sich selbst, wurden zu einem stärkeren Engagement in der Gesellschaft und einem bewussteren Umgang mit der Natur inspiriert. Durch die tägliche Nutzung und die regelmäßigen Impulse über einen Zeitraum von einem Monat ermöglichten wir die Einführung neuer Routinen und Gewohnheiten in den eigenen Alltag und legten somit den Grundstein für eine langfristige Veränderung im Denken und Handeln.
„Der Winterkalender war eine tolle Gelegenheit, um Neues zu lernen und gleich umzusetzen sowie mehr mit mir im Kontakt zu sein.“ - ein*e Nutzer*in
Der Dezember bietet mit seinen kurzen Tagen und den kühlen Temperaturen die ideale Möglichkeit, innezuhalten und auf das vergangene Jahr zurück zu schauen. Was ist in diesem Jahr alles passiert? Was habe ich erlebt? Wie habe ich mich gefühlt? Und was tut mir, meinen Mitmenschen und der Umwelt gut? Zusätzlich zu diesen Fragen hatten wir uns in 2020 alle mit einem bisher nie dagewesenen Phänomen auseinander zu setzen: Einer Krise, die uns alle betraf und es auch noch im Jahr 2021 tun wird. Soziale Nähe reduzierte sich auf ein Minimum, viele persönliche Pläne und Träume mussten zurückgestellt werden und der gesellschaftliche Zusammenhalt wurde wichtiger als je zuvor.
Gleichzeitig wird klar, dass die Corona Krise noch andauern wird; und sie bietet uns einen – wenn auch bitteren – Vorgeschmack auf möglicherweise weitere auftretende Krisensituationen, ausgelöst durch soziale Ungleichheiten und die Klimakrise. Doch wir wollen nicht alles negativ sehen: Diese Krise ließ uns auf ungewöhnlichen Wegen als Gesellschaft stärker zueinander finden: Nachbar*innen, die sich gegenseitig halfen. Familien, die so viel Zeit wie nie zusammen hatten. Applaus für systemrelevante Berufe und eine neue, verständnisvollere Sicht auf Menschen, die durch soziale Sicherungssysteme fallen. Und plötzlich war da etwas, was alle Menschen weltweit verband: Wir alle waren gemeinsam in dieser neuartigen Situation. Sie betraf uns alle. Und diese neuen Erfahrungen sind vor allem eins: Möglichkeiten. Sie zeigten uns, was alles möglich ist, wenn wir zusammenhalten und für ein gemeinsames Ziel einstehen.
Statt sich also auf das Negative zu besinnen, legten wir mit unserem Kalender einen Fokus auf die Möglichkeiten. Insbesondere die Möglichkeit, sich stärker mit den Themen Nachhaltigkeit, Achtsamkeit und persönlicher Entwicklung auseinander zu setzen. Durch die intensive Auseinandersetzung mit diesen drei Themen, wird deutlich, wie diese zusammenhängen und sich gegenseitig bedingen. Die Person, die sich mit sich selbst beschäftigt, wird eher zu der Erkenntnis gelangen, dass ein bewusster Umgang mit der Natur (von der sie selbst Teil ist) sowie der achtsame Umgang mit Mitmenschen zu höherer Zufriedenheit führt. So können wir eine neue Art des immateriellen Wachstums finden, der die Natur und unsere Mitmenschen berücksichtigt und ihnen im besten Fall zu Gute kommt. Gleichzeitig war es uns wichtig, anzuerkennen, dass die Corona-Krise zwar uns alle betrifft, jedoch in unterschiedlichem Ausmaße: Aus diesem Grund fiel die Entscheidung, den Gewinn aus dem Kalender-Verkauf an die Organisation Seebrücke zu spenden, deren wichtige Arbeit bei der Hilfe von Flüchtenden wir damit nicht nur unterstützen, sondern auch darauf aufmerksam machen wollten.
Umgesetzt wurden all diese Denkanstöße mithilfe unseres physischen metta Kalenders. Gefüllt war dieser mit regionalen und nachhaltigen Produkten, mit denen wir lokale Partner*innen unterstützten sowie selbst-gestalteten Postkarten mit Aufgaben und Impulsen. Zusätzlich gab es auch eine Vielzahl von digitalen „Türchen“ hinter den sich bspw. eine Yoga-Stunde mit einem Wolfsburger Yoga-Studio verbargen. Deutlich wurde die Verschmelzung von haptischen und digitalen Erlebnissen insbesondere durch den täglichen metta Podcast, welchen wir für die Nutzer*innen eigens aufgenommen hatten und welcher über die Website des ifz aufgerufen werden konnte. In dem Podcast thematisierten wir stets den Inhalt der einzelnen Türchen, setzen sie in einen größeren Kontext und schufen somit Nachdenkspielraum für übergeordnete Themen. Dabei war uns wichtig, möglichst vielfältige Themen anzusprechen. Denn am Ende sollte für jede*n etwas dabei sein, was ihn/sie inspiriert und auf dem weiteren Weg begleitet. Denn während für manche Nutzer*innen die Etablierung neuer Morgen-Rituale und einer Yoga-Praxis wertvoll sein konnte, so war es bei anderen möglicherweise das Thema Lebensmittel und Umwelt. Diese Vielfalt der Gesellschaft und der einzelnen Interessen wollten wir auch in unserem Kalender widerspiegeln.
Insgesamt war der metta Kalender eine Reise durch den Winter, auf der die Nutzer*innen viele Dinge erlebten, erfuhren und reflektierten, ohne dabei einen tatsächlichen Ortswechsel vorzunehmen. So setzen wir im Jahr 2020 auch dem fehlenden Freizeit- und Beschäftigungsangebot etwas entgegen.
„Liebe metta, du hast mich zum Nachdenken gebracht, zum Innenhalten, zum Lächeln. Hast mich mit tollen Beiträgen aus der Region versorgt und mir interessante Empfehlungen an die Hand gegeben. Ich freue mich auf ein Wiedersehen!“ - Feedback einer Nutzer*in
Direkt in der Kalender integriert, war die Möglichkeit, uns Feedback zu geben: Dies konnte entweder per E-Mail oder mithilfe einer beiliegenden, vorfrankierten Postkarte geschehen und wurde von den Nutzenden zu etwa 20 Prozent auch angenommen. Überrascht waren wir zudem von der Verbreitung des Kalenders: Obwohl wir einen regionalen Ansatz verfolgten, fand der Kalender auch überregional viel Anklang - ein Feedback erreichte uns sogar aus Bayern.
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Erhältlich war der Kalender für 25€ exkl. Versand. Gefördert wurde das Projekt von der Sparkasse Celle-Gifhorn-Wolfsburg. Diese Förderung half uns, einen Großteil unserer Kosten zu decken und den verbleibenden Gewinn aus dem Verkauf an die Organisation Seebrücke zu spenden. Somit taten die Nutzer*innen des metta Kalenders nicht nur sich selbst, sondern auch Menschen in Not etwas Gutes. ​
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